jeudi 5 janvier 2017

Was bleibt, ist dieses winzigkleine aber...

An dieser Stelle stehen Fragen. 6 Stück. Sie grinsen mich an. Du hast uns beantwortet, wieder und wieder, immer wieder falsch. Was wirst du dieses Mal schreiben? Um die Fragen richtig zu beantworten, genügt es nicht, motiviert zu sein. Das ist schade, denn ich bin prinzipiell ein hochmotivierter Mensch. Oft ist die Motivation zu hoch - und der Fall dann auch umso tiefer. Ich und meine Tagebücher, die ich hier angesammelt habe, sind eine Studie des Scheiterns.

Irgendwo auf dem Weg der letzten Jahre, oder vielleicht sogar meines Lebens, habe ich den Glauben an mich und meine Fähigkeiten verloren. Der Glitter wurde weniger. Von innerer Pina Colada zu Limettenextrakt.

Irgendwann einmal gab es ein Mädchen von 11 Jahren, das wollte in den Ferien 15 Kilo abnehmen. Aber über die Jahre ist dieses Mädchen erst zur Frau, dann zur Mutter, zur Ehefrau... und dabei immer schwerer und schwerer. Mittlerweile hält es 115 Kilogramm Abnehmpotenzial an seinem Körper fest.

Irgendwie hat leider nicht gereicht.

Meine Ausmaße haben ein Ausmaß erreicht, das mich überwältigt. Ich schaffe das nicht allein. Daher stecke ich in der Vorbereitung aufs Antragsverfahren auf eine Magenbypass-Operation. Aktuell warte ich auf einen Termin beim Psychiater. (Die Gedanken dazu sind in meinem alten Tagebuch nachzulesen.)

So weit, so schlimm. Es gibt Punkte, an denen ich schon zuvor arbeiten kann, auch wenn alles in mir sich mittlerweile sträubt. Die innere Stimme glaubt nicht mehr daran, dass ich überhaupt irgendetwas erreichen kann - dadurch stirbt der letzte Rest Motivation. Und das mir, die ich immer wieder in gigantischer Euphorie hier hereinstürmte, ein Tagebuch eröffnete und mir schwor, dass dieses Mal aber wirklich alles ganz anders werden würde.

Vor der Operation muss ich 3 Dinge sicherstellen, zwei davon ärztlich bedingt, eines persönlich.


  1. Ich muss es schaffen, dauerhaft 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich zu trinken und diese möglichst sinnvoll und breit gefächert über den Tag zu verteilen. -> Dies wird in der Zeit nach der Operation sonst ein großes Problem.
  2. Ich muss es schaffen, 4 Wochen die Futter-Hölle auf Erden durchzuhalten: Eine großteils flüssige Eiweiß-Diät, bei der ich maximal 800 Kalorien täglich zu mir nehmen darf. Diese Phase beginnt, nachdem mein Antrag bewilligt wurde. -> Dies dient dazu, die Leber zu verkleinern und zu verhärten, damit sie bei der Operation weniger im Weg und auch weniger verletzungsanfällig wird.
  3. Ich muss es schaffen, nicht noch schwerer zu werden. Sonst kriege ich bald ein Problem mit meiner persönlichen Hygiene in Form von Anziehen. Vielleicht nicht in 5 oder 10 Kilo, vielleicht aber auch doch.


Ob ich will oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Gerade Punkt 3 gehört für mich zu einem menschenwürdigen Leben dazu und jenes möchte ich mir selbst erhalten.

Ich werde hier also wieder Tagebuch führen, wobei ich mir selbst für den Anfang nur ein Thema vornehme, an dem ich arbeiten möchte:

TRINKEN

Ich habe mir dazu ein Zwei-Stufen-Programm auferlegt.

Stufe 1: Durch meine App werde ich regelmäßig ans Wassertrinken erinnert. Dies werde ich tun. Da ich derzeit sehr gewöhnt bin an zuckerhaltige Getränke, werde ich mir diese nicht verbieten, sondern verdienen. Je 1 Liter stilles Wasser ist ein Glas "zuckerhaltiges Getränk nach Wahl" erlaubt. Nachholen und sammeln ausdrücklich nicht gestattet.

Die Vorteile sind zahlreich: Ich umgehe ein striktes Verbot, ich steigere die Menge konsumierten Wassers und verteile mein Trinken besser, durch die Einschränkung der Zucker-Getränke schränke ich zudem meinen Kalorienkonsum teilweise ein.



Wen versuche ich zu überzeugen? Ich mache das jetzt einfach so. Denn nach allen Enttäuschungen und Fehlschlägen...

Was bleibt, ist dieses winzigkleine "aber", dass mir sagt, irgendetwas kann man doch aber immer tun, es ist doch aber immer zu früh zum Aufgeben, man muss doch aber nur fest an eine gute Sache glauben... Ja. Das ist wohl das, was mich auszeichnet. Mein Ding.

Egal, was anliegt: Was bleibt, ist dieses winzigkleine aber.


Was bleibt, ist dieses winzigkleine aber...

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