dimanche 22 janvier 2017

Endziele: Traumkörper und gesundes Essverhalten

Hallo liebe Mitleser!

Zwar habe ich hier bereits ein Tagebuch (Zum 30. Geburtstag schenke ich mir die beste Version meiner selbst), an den Zielen darin halte ich auch nach wie vor fest, aber der Weg dorthin soll ein anderer sein. Gestern überkam es mich wie aus dem Nichts... Ich plante die nächsten 10 Wochen Crashdiät, um die überflüssigsten Kilos so schnell wie möglich loszuwerden, litt gleichzeitig unter Hunger und Gelüsten, als mir klar wurde: Wenn ich gewillt bin, soviel Disziplin aufzubringen, um 10 Wochen lang zu hungern und zu leiden, warum will ich die ganze Kraft nicht nochmal darin investieren, meine Essstörung zu besiegen? Womit habe ich es verdient, mich selbst zu quälen? Oder anders gesagt: Bin ich es nicht mehr wert, für eine "Krankheit" zu kämpfen, die mir seit ich denken kann das Leben schwer macht?

Wie bei fast allen hier habe auch ich eine Vorgeschichte, aber um es kurz zu fassen: Ich habe vor vielen Jahren am Tiefpunkt meiner Essstörung einen Weg gefunden, Frieden mit dem Essen zu schließen. Ich lernte durch sehr viel Disziplin und Geduld einen gesunden Umgang mit der vollständigen Palette an Nahrungsmitteln. Ich lernte, dass es keine bösen Lebensmittel gab, dass die Dosis das Gift bestimmt, aber auch, dass ich ein emotionaler Esser war - Essen jedoch niemals Trostpflaster oder essbares Glück sein durfte. Damals war ich so verzweifelt, dass ich dieses Experiment wagte und mich darauf einließ - und gewann. Zumindest für eine Weile ;)

Nach wenigen Wochen hatte ich den Dreh raus, ich horschte stets in mich hinein und lernte den Unterschied zwischen körperlichem Hunger und (emotionalem) Appetit. Ich hatte den Willen, solange mit dem Essen zu warten, bis es wirklich nötig wurde. Ich aß sehr langsam, genoß jeden Bisschen und stoppte, als ich merkte, ich wurde satt. Das war manchmal ein wenig anstrengend, aber der Lohn war unbezahlbar: Ich konnte essen was ich wollte, ohne schlechtes Gewissen und ich nahm sogar noch ab.

Dadurch, dass ich viel aufmerksamer war, merkte ich auch, dass ich eigentlich gar nicht so viel brauchte, um zu überleben. Auch wenn ich mich vom Kalorienzählen verabschiedete, wenn ich an einzelnen Tagen mal grob überschlagen hatte, lag ich bei etwa 1200kcal. Eine Zahl, die unter kontrollierten, zwanghaften Bedingungen unter Berücksichtigung aller Ernährungserkennnisse im Laufe der Jahre nicht möglich wäre. Eines wäre immer auf der Strecke geblieben, der Genuss oder das Sättigungsgefühl, aber ich hätte niemals so leicht damit umgehen können, hätte ich mich nicht von allen 'Dämonen' befreit, die in meinem Kopf festhingen und mich fremdsteuerten.

Nach ein paar Wochen voller Glücksgefühle, Erleichterung und Zuversicht, es endlich geschafft zu haben, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, hatte ich eine super schlanke Figur und war zum ersten Mal in meinem Leben wirklich zufrieden mit mir und meinem Essverhalten.

Warum aber muss ich dennoch wieder abnehmen fragt man sich jetzt...

Ehrlich gesagt, ich habe das ganze Projekt ziemlich unterschätzt. Ich dachte, ich wäre geheilt gewesen und ruhte mich ein wenig auf dem Erfolg aus. Ich habe den Moment zu spät erkannt, dass 23 Jahre völlig falsches Essverhalten nicht binnen weniger Wochen komplett aus meinem Kopf verbannt werden können. So verlor ich mich dann doch nach einiger Zeit wieder ganz schleichend in den alten Essgewohnheiten und die Erkenntnis zog mich wieder so runter, dass der Kummer mit Essen gestillt werden musste. Es folgten daraufhin wieder andere Diätexperimente, die meine Esssucht zwar in Zaun hielten, aber nie bekämpften.

Immer wieder hatte ich Anläufe unternommen, meinen ca. 10kg, die mich von meinem Idealgewicht trennten, endgültig den Kampf anzusagen. Zuletzt war der Ansporn, bis zu meinem 30. Geburtstag Ende des Jahres die beste Version meiner selbst geschaffen zu haben. Wie oben bereits geschrieben, dafür kämpfe ich auch weiterhin, aber tiefgründiger. Im Klartext bedeutet das:

- es werden keine Kalorien mehr gezählt, grobes Überschlagen bei Unsicherheit ist aber ok für mich
- keine regelmäßigen Gänge auf die Waage, keine akribische Dokumentation meines Gewichtsverlaufs oder meiner Maße
- keine Lebensmittelverbote
- kein schlechtes Gewissen gegenüber möglicherweise vernachlässigten Makronährstoffen oder zuviel Fett, Zucker etc
- Bekämpfung diverser Zwangsneurosen (man kann Sport auch aus Spaß an der Freude betreiben, oder auch ganz lassen wenn man keine Lust hat, das ist nur leider noch nie in meinem Kopf angekommen... Man kann auch einfach da weiter machen wo man aufgehört hat, wenn man mal nen Fehltritt hatte... Schwarzweiß-Denken muss aufhören)
- uvm.

Ja, lange Rede... Ziel des ganzen soll sein, dauerhaft und auch in schlechten Zeiten möglichst normal und ohne schlechtes Gewissen essen zu können. Ich möchte endlich wieder in Restaurants gehen und die Dinge bestellen, die mir so super lecker schmecken, ohne mich anschließend zu hassen, weil ich mich völlig überfressen habe, als gäbe es keinen Morgen mehr. Man kann sich das Essen auch einpacken lassen und später weiter essen... Ich möchte gerne am Wochenende auch mal ein paar Drinks mit Freunden genießen können, unterwegs mal ne Bratwurst im Brötchen essen können oder mal ein Stück Kuchen. Ich möchte aber auch einfach mal Lust auf Obst & Gemüse haben können, ohne gleich den Zwang zu haben, möglichst clean zu essen und alles andere zu verteufeln.

Die Motivation ist grade sehr sehr groß, generell um die Kilos loszuwerden (so etwa 9-10kg wären das Maximum), aber auch mich mal wieder in Disziplin zu üben und standhaft zu bleiben bei Appetit. Da investiere ich meine Kräfte lieber darin, als in stundenlangem Hungern, um mit meinen 900kcal am Tag irgendwie klar zu kommen. Wobei da auch absehbar gewesen wäre, auf halber Strecke das Handtuch zu werfen, weil es einfach nichts für mich wär. Motivation habe ich zur Zeit auch deswegen, weil ich mich auf vieles freuen möchte. Ich erstelle (gewerblich) schöne und teils ausgefallene Kleider für selbstbewusste, schlanke und farbenfrohe Frauen. Gerne würd ich selbst mal meine Klamotten anziehen können und Komplimente von meiner Umwelt bekommen :) Mein Dekolltee soll im Sommer wieder aufgefüllt werden, den Entschluss habe ich nun gefasst, bis es soweit ist möchte ich gerne meine Traumfigur erreicht haben und auch sicher halten können - ein für alle Male! Im kommenden Sommer endlich wieder figurbetonte Kleider, Tops und Röcke anziehen, auf schicken hohen Schuhen gehen und mich nicht mehr wegen meiner Optik schämen, sondern frisch und selbstbewusst aussehen! Und im Winter gibts einen Kurztrip nach Florida, da möchte ich am Strand natürlich eine super Figur machen und Erinnerungen mit nach Hause bringen, wo ich nicht nach Jahren anfange mich schwarz zu ärgern, weil ich auf den Fotos einfach nur unattraktiv und aufgeschwemmt aussehe.

Das ist mir vor ein paar Tagen noch passiert, als ich sämtliche Urlaubs- und Hochzeitsbilder der letzten Jahre durchgegangen bin. Zu jeder Reise und jedem Event ist mir wieder eingefallen, in welcher Diät ich mich gerade befand und wie es mir dort erging. Es ist schon ziemlich erbärmlich eigentlich, so oft etwas zu versuchen und dann doch zu schwach zu sein und zu scheitern. Aber wer auf dem Boden liegen bleibt und einfach kapituliert, der wird es nie schaffen! Irgendwann werde auch ich meinen Weg gefunden haben, ich hoffe so sehr, dass ich nun bereits auf dem richtigen Pfad bin und hier meine Zielgerade beschreiben und anderen Gleichgesinnten damit Mut machen kann, nicht aufzugeben!

Auf geht's!

P.S.: 1,66m -> aktuell schätzungsweise 64kg -> Ziel 55kg -> bye bye Essstörung!


Endziele: Traumkörper und gesundes Essverhalten

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