mercredi 19 octobre 2016

Hinfallen. Aufstehen. Krönchen richten. Weitergehen!

Hallo liebe Community

Man merkt es recht schnell, ich bin eher ein alter Hase, was Diäten angeht. Alt, aber nicht unbedingt schlank. Ganz und garnicht schlank. Weiiit davon entfernt, weiter denn je. Meine Diätkarriere dauert nun schon seit 1994 an, und ich kann euch eine Menge Diäten aufzählen, die NICHT funktioniert haben. Okay, altersgemäß grieg ich vermutlich nicht mehr alle zusammen, aber mal so ein Überblick über die wichtigsten, oder wie es dazu kam.


Also, ich war immer ein sehr dünnes Kind, zu dünn. Meine Fotos bis zum Alter von sagen wir mal 10 kann man getrost als klapprig bezeichnen. Ich war mäkelig, hab nicht jeden Tag gegessen und war dabei sehr aktiv. Aber ich war gesund. Dann fing ich an, etwas zuzulegen, aber nur Muskeln, mit 14 war ich immer noch schlank. Leider fing meine Mutter schon damals an, mich zu demotivieren. Damals war mir das nicht bewusst, das mich das nicht nur in dem moment ärgern, sondern mein Leben lang verfolgen würde. Mit 12 drauf hingewiesen zu werden, das man mal ne Orangenhaut kriegt, während die beste Freundin für ihre Pfirsichhaut gelobt wird .. im Nachhinein betrachtet hätte ich meiner Mutter beides an den Kopf werfen sollen. Orangen und Pfirsiche. Und Kokosnüsse gleich hinterher.
Aber gut, es ist wie es ist. In der Pupertät hatte ich 90-60-90 Maße. Da ich sehr viel Sport trieb, konnte ich essen was ich wollte, war alles kein Problem.

Dann began ich eine Ausbildung, leider alles andere als mein Traumjob, und sehr schnell hatte ich mir die schlechte Gewohnheit der Kollegen abgeschaut, immer eine Tüte Schokokekse griffbereit in der Schreibtischschublade zu haben. Gleichzeit fiel schlagartig der Großteil des Sportes weg, weil ich keine Zeit mehr dafür hatte, die Ausbildung ging vor. Und damit fing es an...
Ich nahm zu. Damals lag das etwa bei 70 Kilo, Größe 38/40.

Prompt fingen meine Eltern an, nicht nur zu sticheln, sondern mich mit gut gemeinten Diätratschlägen zu gängeln. Mein Vater zum Beispiel favorisierte 1000 kcal am tag, ich seh ihn vor meinem inneren Auge immer noch am Küchentisch sitzen, mit Waage, Kalorientabelle, Block und Stift, und sich von Knäckebrot und Selleriesalat ernähren. Auch das werd ich nie vergessen.
In dem Alter war es aber eher so, das ich mich gegen solche Sachen auflehnte, was dann in Protestfressen ausuferte und ich gewöhnte mir Mengen und Unarten an, wie jeden Abend mal noch so ein Pfund Spagetti zu verdrücken und ähnliches.

Dann folgte radikales Abnehmen, mit solchen Shakes, weil man für Karneval ein bestimmtes Kostüm tragen wollte. Shakes und Obst, ratzfatz waren 14 Kilo runter ... und schwindelerregend schnell dann wieder drauf.
Anschliessend dubiose Abnehmpillen, die tatsächlich wirkten. Gewicht runter, Frau zufrieden, alles gut. Ich hab noch oft bereut, mir von den Pillen keinen 10 Jahres Vorrat angelegt zu haben ;) aber es wird schon seinen Grund haben, warum die vom Markt verschwanden. Hat mir zum Glück nicht geschadet, außer eben .. Jojo ist ein echt anhängliches Tierchen.
Der nächste Versuche war mit einer von der DAK empfohlenen Diät, die LowCarb+LowFat war und viel zu hart als das man die hätte schaffen können auf längere Zeit. Ich wurde richtig aggro und habs aufgegeben.
So ging das hin und her, rauf und runter, bis ich mich so um die 90 Kilo einpendelte. Mittlerweile im Berufsleben fest integriert, sportlich wieder teilaktiv (4-5 mal die Woche mehrere Stunden auf dem Pferd), und eigentlich zufrieden mit meiner Welt.

Naja, dann lernte ich einen Mann kennen und es kam was kommen musste, ich wollte abnehmen. Es folgten Versuche mit der Superweib-Diät, Grünem Tee und dann mit Schlank im Schlaf. Das hab ich mit meinem Bruder und seiner Frau zusammen versucht, zwecks Motivation. Nur während die damit richtig gut abnehmen konnten, war bei mir nach Kilo Ende. Dann steht es und fertig. Und so langsam näherte ich mich dem dreistelligen Bereich...

Dann kam es zu einem Drama in der Familie, mein Vater hatte einen Herzinfarkt und lag danach monatelang im Wachkoma, ehe er starb. Und schlagartig ging es los mit unkontrollierbarem Frustessen. Ich ging zu einer Ernährungschulung mit 3 Monaten Fitnesstudio, das war so ein subventionierter Abnehmkurs. Das Durchschnittsergebnis der Teilnehmer lag bei 12-15 Kilo ... ich nur 3,6 Kilo. Leider leider hat keiner der Trainer damals wirklich darauf geachtet, das ich in den 3 Monaten 14 cm Bauchumfang verloren hatte! Hätte da mal einer drauf geschaut und mich motiviert, nicht aufs Gewicht zu schauen, sondern auf die figürliche Entwicklung, wäre es vielleicht anders gelaufen, aber so drehte sich alles nur um die Waage.
Auch der Versuch mit professioneller Hypnose klappte nicht, Diätpillen vom Doc schon zweimal nicht.
Dann habe ich LowCarb versucht, NoCarb, intervenierendes Fasten...
Ich habe mir mit Quälerei immer ein paar Kilo runter gekämpft, dann monate Stillstand und dann waren sie wieder da .. mit Freunden. Gerade als es endlich schien, als würde es mal besser laufen kam dann das nächste Drama, das Spiel wiederholte sich mit Schlaganfall, Herzinfarkt, Pflegebedürftigkeit bei meiner Mutter.
Kürzen wir es doch ab, das lies mein Gewicht hochschnellen auf 137 Kilo!

Nun sind ein paar Jahre rum seit dem Tod meiner Mutter, mein Leben ist noch dabei sich zu normalisieren, und mein Gewicht .. lacht mich aus. Letztes Jahr hatte ich einen guten Start mit 16/8 fasten, was überging in kontrolliertes Kalorien zählen, aber dann wurde ich krank, musste Medis nehmen und voila .. ja wo sin se denn! Alle Kilos wieder da, die haben treu hinter der Ecke gelauert.

Und da sind wir nun. Nach so vielen verschiedenen Methoden und Versuchen kann ich für mich zumindest eines feststellen. Ich habe meine Ernährung mehrfach umgekrempelt und bin damit jetzt überwiegend zufrieden. Ausrutscher hat jeder, die sind normal, aber da kann und muss ich insgesamt nicht mehr viel dran tun. Wo ich dran arbeite, ist das Frustessen in den Griff zu kriegen, da hat mir das Buch von Doris Wolf sehr bei geholfen.

Aus gesundheitlichen Gründen kann ich inzwischen, oder zumindest zur Zeit keinen Sport machen. Zum einen große Probleme mit den Knie, zum anderen steht in ein paar Wochen noch eine Operation an, wo ich mich vorher nicht belasten darf, und danach wirds auch wieder Monatelang flach fallen. Und da das die dritte dieser Art in 1,5 Jahren ist, kann man sich ausrechnen, was zuletzt an Sport möglich war.

Das heißt, ich muss es erst mal rein über die Ernährung in den Griff kriegen, und genau da dran scheitere ich nun schon so lang. Aber, wenn ich eines durch die persönlichen Dramen gelernt habe dann das: Ich bin stark genug immer wieder aufzustehen, wenn ich hinfalle, und weiter zu machen! Und das werd ich jetzt auch verdammt noch mal tun.

Ich will - ich kann - ich werde!


Hinfallen. Aufstehen. Krönchen richten. Weitergehen!

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